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Eine Radtour an Land und eine Bootsfahrt über den See mit einem Gefährt? Aus Lettland kommt die neue Erfindung namens Z-Triton, die sich als Amphibienrad beschreiben lässt und sowohl dreirädriges E-Lasten-Bike als auch Boot sein kann. Camping Urlaub mit dem Rad bekommt durch das Z-Triton von der Firma Zeltini eine ganz neue Bedeutung.
Kompakte Lösung für Zwei
Ein Boot auf drei Rädern erscheint bei dem ersten Gedanken unmöglich und bei dem zweiten groß und klobig. Das Z-Triton ist allerdings alles andere als das: In der Länge misst es gerade einmal 3,6 m, in der Höhe 1,55 m und in der Breite 1,2 m. Mit diesen Maßen passt es auf fast alle Radwege und nimmt auch wenig Stauraum in Anspruch.
Äußeres Erscheinungsbild
Am auffälligsten ist an dem Z-Triton selbstverständlich das „Fahrradhaus“ selbst. Die Konstruktion, welche das Haus trägt, ist aus Stahl und wird von drei Rädern bewegt. Das Vorderrad beträgt dabei 36 Zoll, die beiden hinteren Räder hingegen 20 Zoll. Über dem Vorderrad befindet sich der Fahrersitz, sowie ein Haustiersitz. Dieser kann auch zum Kindersitz mit Gurt umfunktioniert werden. Zwei weitere Sitzgelegenheiten bieten zudem auch Mitfahrern Platz.
Detailverliebt zeigt sich der Erfinder Aigars Lauzis beispielsweise auch an zwei Wasserflaschenablagen und Kaffeetassenhalter. Der Blumentopf auf dem Schornstein beinhaltet Lieblingskräuter, mit welchen frisch gekocht werden kann.
Für die Sicherheit im Verkehr sorgen weiterhin zwei Rückspiegel, eine Hupe und eine Beleuchtungsanlage. Sogar ein Blinker ist am Z-Triton vorhanden. Ein aerodynamischer Regenschirm, der auch als Sonnenschirm genutzt werden kann, vollendet das Erscheinungsbild.
Klein aber fein: Der Innenraum
Das Innere des Hauses können die Nutzer über das verschiebbare Kuppeldach erreichen. Der Innenraum ist beleuchtet und beherbergt sechs Regale und einen zusammenklappbaren Tisch. Selbst das Kochen über den zuvor erwähnten Schornstein ist gewährleistet. Werden die Sitze entfernt, entsteht eine Liegefläche von 2 m x 85 cm, die einen gemütlichen Schlafplatz bietet. Das Schlafen zu zweit wird hier zu einer kuscheligen Angelegenheit.
Vom E-Bike zum Hausboot
Um auf dem See eine kleine Runde zu fahren ohne die Räder permanent im Wasser hinterher zu ziehen, muss der Nutzer das Rad mit ein paar kleinen Handgriffen umbauen. Die seitlichen Räder werden hochgeklappt und die darunter befindlichen Luftkissen aufgeblasen. Sie unterstützen das Schwimmen auf dem Wasser. Zudem wird auch das gesamte vordere Fahrradmodul hochgeklappt, so dass diese Frontseite des Radmodus nun im Bootmodus zur Rückseite wird. Ein Anker verhindert das Wegtreiben während einer Rast.
Gefahren werden sollte das kleine Hausboot allerdings nur auf Seen und Flüssen.
Mit Leichtigkeit vorankommen
Der E-Biker wird von zwei elektrischen Radnarbenmotoren mit jeweils 250 W unterstützt. Diese Art von Motor ist direkt im Rad verbaut und trägt zusätzlich die Radnabe. Die dazugehörige Batteriekapazität reicht je nach Fahrstil und Terrain für knappe 40 km.
Wird das E-Bike zum Boot, kommt ein Außenmotor mit 12 V und 54 Nm hinzu. Der Motor lässt sich zu diesem Zweck ganz einfach aufstecken und nach der Fahrt wieder abziehen. Die Reichweite der Batterie reicht je nach Größe und Seegang bis zu 10 km.
Sechs Solarpaneele erzeugen zusätzlichen Strom. Sie befinden sich auf dem Dach des Bootshauses.
Z-Triton: Ein Gefährt der Zukunft
Nicht nur optisch entspricht das Camping-E-Bike einer Zukunftsvision. Auch in der Wahl der Materialien setzt die Firma Zeltini auf nachhaltige Materialien. Das Bootshaus ist beispielsweise aus Sperrholz und Hanffaser-Elementen gefertigt. Weiterhin kommen viele Teile aus dem 3D-Drucker und bestehen aus dem Biokunststoff Polylactide (PLA). Der Rahmen ist derzeitig aus Stahl, wird bei einer serienmäßigen Herstellung voraussichtlich aber dann zu Aluminium werden.
Laut Zeltini ist die technische Serienreife vermutlich im August 2020 erreicht, so dass die Serienproduktion im Sommer 2021 anlaufen kann. Je nach Ausstattung, beispielsweise welche Größe die Batterie hat, liegen die Anschaffungskosten dann zwischen 7.000 und 9.000 €. Der Kunde kann außerdem zwischen drei verschiedenen Arten wählen, wie er das Z-Triton erhalten möchte: Als Fertigmodell, als Bausatz oder als für den 3D Drucker herunterladbares Modell. Zeltini selbst favorisiert allerdings den Verkauf von Bausätzen. Diese sind zum einen einfacher zu transportieren, zum anderen setzen sich die Kunden bei dem Zusammenbauen intensiver mit ihrem neuen Z-Triton auseinander.
Da zu einem Gefährt der Zukunft aber auch eine technische Vernetzung gehört, arbeiten die Entwickler nebenbei noch an einer App. Sie soll eine Plattform sein, auf der sich die Z-Triton-Fahrer in einer Community vernetzen können.
Ein Fazit zum Z-Triton
Der Designer und Gründer von Zeltini Aigars Lauzis treibt mit seiner Erfindung den Urlaub auf dem E-Bike in eine ganz neue Richtung. Viele Details versprechen dabei trotz kompakter Bauart einen gewissen Komfort, zum Beispiel die Kaffeehalter oder die Lieblingskräuter auf dem Schornstein. Ein weiterer Pluspunkt ist der umweltfreundliche und nachhaltige Gedanke in der Herstellung.
Das Z-Triton ist ein kleines lustiges Gefährt, dass zu einer Auszeit einlädt und wer genau hinsieht, kann vielleicht schon bald ein Z-Triton auf seinem See um die Ecke schippern sehen.
Quelle:
Bildquellen
- Innenraum Z-Triton: Zeltini
- Schlafen im Z-Triton: Zeltini
- Umbau zum Boot Z-Triton: Zeltini
- Z-Triton Bootsfahrt: Zeltini
- Camping-E-Bike Z-Triton: Zeltini
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