Stiftung Warentest: E-Bike Test 2018 die Sieger & Verlierer




Bosch Performance Line

Die Stiftung Warentest beschäftigte sich zuletzt 2016 mit E-Bikes und Pedelcs und untersuchte hierfür 15 Räder in der Preisspanne zwischen 900,- und 3.300,- €. Das Ergebnis lautete damals: „Sieben mal gut, fünf­mal mangelhaft“.

Trekking-E-Bike Test 2018 der Stiftung Warentest

In ihrem aktuellen Test prüfte die Testorganisation 12 Pedelecs in der Preisklasse zwischen 2000,- und 2900,- €, wobei sich unter diesen kein typisches Rad aus der Kategorie Onlinehandel oder Discounter befand.

Getestet wurden 2018 ausschließlich Herren Trekking E-Bikes, welche gerne von Pendlern genutzt und als Tourenrad für längere Strecken eingesetzt werden. Die Tester der StiWa stellten fest, dass diese Fahrräder grundsätzlich fahrstabiler als die Damenräder sind, was nicht zuletzt durch die Position der Akkus und den Motor selbst bedingt wird. Alle getesteten Fahrräder besitzen einen Mittelmotor und bei keinem wurde der Akku auf dem Gepäckträger montiert. Diese Aspekte wirkten sich positiv auf ein stabiles Fahrverhalten aus.

Ein weiteres Augenmerk legten die Tester auf die Bremsen. Alle Testräder waren mit hydraulischen Scheibenbremsen ausgestattet und wurden sowohl im Prüflabor als auch auf der Straße begutachtet. Auch in diesem Punkt gab es von der Stiftung Warentest keine großen Beanstandungen bei allen getesteten E-Bikes.

Die Ergebnisse der Stiftungen Warentest 2018 im Überblick

Die Hälfte der getesteten E-Bikes lagen im Ergebnis sehr dicht beieinander. Dabei bewegten sich die verteilten Noten zwischen 1,7 für den Testsieger, das KTM Macina Fun 9 SI-P5I, und 2,4 für das sechstplatzierte Rad, das Kalkhoff Voyager Move B8.

Die Top 6 im Stiftung Warentest E-Bike Test 2018

  1. KTM Macina Fun 9 SI-P5I
  2. Kettler Traveler E Gold
  3. Kreidler Vitality ECO 6 Edition
  4. Cube Kathmandu Hybrid Pro 500
  5. Stevens E-Lavena
  6. Kalkhoff Voyager Move BB

Im Mittelfeld landeten fast alle anderen Räder. Sie erhielten Noten zwischen 3,3 bis 4,0.

Mittlere Ergebnisse erreichten die folgenden Modelle:

  • Morrison E7.0
  • Corratec E-Power 28 Urban Active 10s
  • Diamant Elan+
  • Pegasus Premio E10 Sport
  • Winora Sinus Tria 9

Die schwächeren Ergebnisse kamen dabei durch recht unterschiedliche Ursachen zustande. So wurde zum Beispiel beim Morrison E-Bike die überhöhte Geschwindigkeit beanstandet, weil der Motor sich erst ab 28 km/h abschaltete. Bei anderen Modellen wiederum konnten die Tester der Stiftung Warentest durch Dauertests Schäden am Rahmen verursachen. Diese Schäden sind allerdings weniger Sicherheitsrelevant, somit wurden die Bikes im Endergebnis nicht mit „mangelhaft“ bewertet.

Das einzige „mangelhaft“  im Test erreichte das Raleigh Stroker 9. Aus Sicht der Stiftung Warentest erfolgte die Bewertung dieses Modells auf Grund des schlechten Netzteils, welches bereits durch den Standardtest zur Brandsicherung durch fiel.

E-Bike Test 2016 sorgte für reichlich Missstimmung

Vor allem auf Seiten der Hersteller sorgten die Testergebnisse 2016 für negative Aufregung und wurden massivst kritisiert. Im Zentrum dieser Kritik standen dabei insbesondere gebrochene Sattelklemmschellen, welche die Tester gleich bei mehreren Modellen zum Bersten brachten. Hierbei handelt es sich um einen Fehler, den man in der Praxis so gut wie nie erlebt. Dennoch reagierten mittlerweile die meisten Hersteller und verstärkten die Sattelklemmschellen an ihren Modellen. Ein weiterer Kritikpunkt der StiWa 2016 waren die Ständer, welche infolgedessen bei vielen E-Bikes von der Mitte des Fahrrads an das Hinterrad verlegt wurden.

Das Fazit zum E-Bike Test 2018

Insgesamt fällt das Testergebnis deutlich positiver aus als 2016. Die Bremsen konnten bei allen getesteten Modellen überzeugen und die Fahrstabilität wurde positiv eingeschätzt. Das es in dem 20.000 Kilometer Dauertest auf dem Prüfstand zu kleineren Problemen am Rahmen gekommen ist, ist ärgerlich, dennoch wurden die Schäden von den Testern als weniger gravierend eingestuft.

Kritisiert wird von der StiWa die niedrige zulässige Zuladung bei vielen Modellen. Diese sind nur bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 125 kg freigegeben. Wenn man dabei ein Gepäck von 25 kg und ein Fahrrad mit rund 25 kg abzieht, bleibt für den Fahrer (inkl. Kleidung) noch 75 kg übrig. Hier sehen auch wir Handlungsbedarf bei den Herstellern. Bei Prophete sind bereits heute (fast) alle Räder mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 150 kg freigegeben. Corratec bietet mit dem Life Bike sogar ein Modell an, dass bis 180 kg freigegeben ist.

Den ganzen Test können Sie bei der Stiftung Warentest für 4,50 € kaufen und als PDF lesen. Alternativ wird der Artikel ebenfalls in der aktuellen Ausgabe des Hefts zu finden sein.

 

 

Bildquellen

  • Bosch Performance Line: Bildrechte beim Autor

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4 Kommentare

  1. Ich bin in einer Fahrradgruppe, die regelmäßig auf Tour geht. Aufgrund einer Verletzung konnte ich eine längere Zeit nicht mehr teilnehmen. Nun bin ich wieder gesund und bereit, doch sind viele auf E Trekking Räder umgestiegen. Da kann ich natürlich nicht mithalten. Daher suche ich auch ein Trekking E Bike, weshalb Ihr Artikel sehr gelegen kommt. Einige in der Gruppe fahren ebenfalls Räder von KTM Macina Sport. Sie selbst geben ja sogar einem KTM Macina Rad die beste Bewertung.

  2. Betr:
    Vorletzter Absatz:

    >>>>>
    Kritisiert wird von der StiWa die niedrige zulässige Zuladung bei vielen Modellen. Viele Modelle sind nur bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 125Kg freigegeben. Wenn man dabei ein Gepäck von 25Kg und ein Fahrrad mit rund 25Kg abzieht, bleibt für den Fahrer (inkl. Kleidung) noch 25Kg übrig. Hier sehen auch wir Handlungsbedarf bei den Herstellern.
    <<<<<

    Welcher Fahrer wiegt nur 25kg?
    75kg meint Ihr wohl eher?

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