Im Test: Prophete Geniesser e9.7 Damen Citybike




Prophete Geniesser e9.7 (01/2019)

8.3

E-BIKE TECHNIK

8.2/10

FAHRRAD TECHNIK

8.7/10

PRAXISTEST

8.0/10

Preis-/Leistung

8.2/10

Pro

  • kurzer Radstand
  • tiefer Schwerpunkt
  • sichere Magura Bremsen

Kontra

  • relativ schwer

Prophete Geniesser E-Bikes zählen zu den meistverkauften City-Ebikes in Deutschland. Das Geniesser e9.7 ist eines von drei Geniesser e-Bikes mit Mittelmotor. Im Vergleich zum Vorjahr gab es deutlich mehr als nur ein Facelift. Was das neue Modell e9.7 kann, ist in unserem Praxistest zu lesen.

Die Prophete Geniesser Citybike-Serie

Bereits seit vielen Jahren verkauft Prophete in erster Linie Citybikes. Auch wenn der Hersteller bei E-MTBs und E-Trekkingbikes immer erfolgreicher wird, sind die Damencitymodelle die meistverkauften E-Bikes. In diesem Jahr hat der Hersteller insgesamt sieben Citymodelle im Sortiment, wovon es sich um vier Modelle mit Frontmotor und drei Modelle mit Mittelmotor handelt. Das Prophete Geniesser e9.7 ist das „Sandwichmodell“. Etwas günstiger und einfacher als das Topmodelle e9.8 und etwas besser und teurer als das günstige e9.6 Citybike.

Die Fahrradtechnik des Prophete Geniesser e9.7

Mit einem Gewicht von rund 26 Kilogramm zählt das Geniesser e9.7 nicht zu den Leichtgewichten. Es ist für City eBikes aber auch nicht ungewöhnlich hoch. Durch die stabile Rahmenkonstruktion erreicht Prophete eine erlaubte Zuladung von über 120 KG. Fahrer + Fahrrad + Gepäck dürfen zusammen 150KG auf die Waage bringen. Wer eine höhere Zuladung benötigt muss sich nach XXL-Bikes, wie dem Corratec Life umsehen.

Bei der Beleuchtung setzt Prophete auf ausgesprochen helle LED Scheinwerfer: mit starken 70 Lux sorgt die Frontleuchte für gute Sicht und Sichtbarkeit. Bequem wird das Licht mit Standlichtfunktion über das Display gesteuert und erhält den Strom über den AEG Side Click Akku.

Bei der aktiven Sicherheit wurde auf die Bremsen wert gelegt. Hier kommen hydraulische V-Bremsen von Magura zum Einsatz. Hydraulisch bedeutet, dass in den Bremsleitungen keine Drähte mehr verlegt sind, sondern Hydrauliköl fliest. Der Vorteil: Die Bremsen reagieren deutlich schneller und lassen sich deutlich besser dosieren. Die verbauten Magura HS11 Bremsen müssen zudem in der Praxis nicht nachgestellt werden. Zusätzlich verfügt das Elektrorad über eine Rücktrittbremse. Diese ist zwar für viele Fahrerinnen die erste Wahl, sollte es aber nicht sein. Wer sein Fahrrad schnell zum stehen bringen möchte, sollte BEIDE Handbremsen nutzen und die Rücktrittbremse Rücktrittbremse sein lassen. Die Bremswirkung und Dosierbarkeit von Rücktrittbremsen ist nicht besonders gut, das betrifft aber alle Rücktrittbremsen.

Die Nexus Nabenschaltung mit 7 Gängen und Drehgriffschalter ist die übliche Ausstattung für Citybikes. Sie ist für Citybikes auch ausgesprochen gut geeignet: Leicht zu bedienen, wartungsfrei und zuverlässig. Als Federgabel wurde eine Suntour CR8V verbaut. Das Modell lässt sich einstellen und dämpft Kopfsteinpflaster sauber weg.

Neu ist bei Prophetes 2019er Modell der Gepäckträger. Er ist im Vergleich zum Vorgänger stabiler und sieht mit seinen breiten Streben schick aus. Der Gepäckträger ist sehr tief über dem Schutzblech montiert, wodurch sich ein tiefer Schwerpunkt bei der Beladung ergibt.

Die E-Bike-Funktionen des Geniesser e9.7

Das schicke E-Citybike ist mit einem 36V Mittelmotor von AEG ausgestattet. Der EcoDrive C hat ein Drehmoment von max. 50Nm wodurch harmonische Fahrten entstehen. Dieser Wert entspricht dem des Bosch Active Plus Motors. Im Gegensatz zum AEG Comfort Drive oder den Bosch-Motoren verfügt das Geniesser e9.7 über einen Bewegungssensor und keinen Trittkraftsensor. Der Vorteil bei diesem Modell ist, dass man quasi ohne Kraftanstrengung fahren kann. Der Nachteil ist, dass die Unterstützung nicht so exakt und fein dosierbar ist. Beim Bewegungssensor reicht ein pseudo pedalieren aus um gut von A nach B zu kommen. Entsprechend der Stufe zieht der Motor den Biker auf die eingestellte Geschwindigkeitsstufe. Ideal für Fahrer, die keine Kraft oder keine Lust zum Fahren haben aber trotzdem den Wind um die Nase spüren möchten. Beim Tretkraftsensor hingegen wird entsprechend einer gewählten Unterstützungsstufe eine festgelegte Kraft prozentual zu der eigenen Tretleistung zugesteuert. Dies gibt ein extrem authentisches Fahrgefühl für alle die gerne Spaß am Biken haben und gerne auch aktiv treten wollen. Der Tretkraftsensor ist z.B. im Prophete Geniesser e9.8 verbaut sowie bei ebikes mit Bosch- oder Shimano Steps Motoren. Aber eins steht fest – egal ob Tretkraftsensor oder Bewegungssensor wie beim stylischen Geniesser e9.7 – Die Entscheidung, welche Art man bevorzugt muss man als Käufer einfach selber treffen.

Als Display kommt das AEG Multifunktions-LCD-Display zum Einsatz: es zeigt alle wichtigen Informationen und Daten an. Das Display ist so gestaltet, dass sich die Infos jederzeit, auch bei hoher Sonneneinstrahlung, sehr gut ablesen lassen. Das kratzfeste und robuste Display besitzt seitlich einen USB Anschluss womit sich das Smartphone oder Navigationsgerät während der Fahrt mühelos laden lassen. Durch Prokey lässt sich der Motor durch einen kleinen RFID Chip starten. Dies verhindert das Diebe das Fahrrad einfach per Knopfdruck starten können. Für einen wirksamen Schutz gegen Diebstahl ist selbstverständlich trotzdem ein hochwertiges Schloss nötig.

Neu ist der AEG Akku: Das Geniesser e9.7 hat eine größere Kapazität als das Vorgängermodell und ist jetzt 417Wh groß. Laut Prophete sind damit Reichweiten bis zu max 110 Kilometern schaffbar. Da dies jedoch nur unter optimalen Bedingungen möglich ist (Unterstützung ECO1, Fahrer 60Kg, flache Strecke auf Asphhalt) liegt die realistische Reichweite eher bei 50 bis 60 km. Wer es genauer wissen möchte, kann sich im Prophete Reichweitenrechner informieren.

Der neue AEG Akku ist im Gegensatz zum Vorgängermodell erheblich schlanker geworden. Er ist nach wie vor hinter dem Sattelrohr montiert, nimmt dort aufgrund der neuen Rahmengeometrie aber deutlich weniger Platz weg. Dadurch gelang es, das City eBike stolze 11cm kürzer und wendiger zu machen als Das Vorgängermodell. Gerade Wohnmobilfahrer, Camper oder kleinere Fahrer werden von dem kürzeren Radstand und der Wendigkeit profitieren. Der gute Schwerpunkt bleibt trotzdem oder besser gesagt gerade deswegen erhalten.

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Testergebnis Prophete Geniesser e9.7

Bei unseren Testfahrten zeigte Prophetes Geniesser e9.7 kaum Schwächen. Es liegt sehr stabil auf der Straße, auf Schotter- und Feldwegen. Der Bewegungssensor ist Geschmackssache, wir finden die direkte Steuerung des Motor durch einen Drehmomentsensor, wie er beim Geniesser e9.8 verbaut ist angenehmer. Wer sich gerne ohne Kraftanstrengung vom Fahrrad schieben lassen möchte, wird mit dem Bewegungssensor des Geniesser e9.7 Freude haben. Überrascht hat uns die neue Wendigkeit des Fahrrads durch den neuen Akku und damit kürzeren Rahmen. Gerade im Stadtverkehr wurde das Elektro-Cityfahrrad deutlich agiler. Der bequeme Citysattel und die angenehme Federgabel sorget für reichlich Fahrkomfort und machten das Cruisen sehr angenehmen. Es gibt damit eine klare Empfehlung für das Prophete Geniesser e9.7 City-ebike.

Sportliche Tourenfahrer sollten einen Blick auf die Trekkingräder werfen: Das Prophete eSport Entdecker e9.8 ist für Tourenradler eine gute Option.

Bildquellen

  • Prophete-Geniesser-e97-von-hinten: Bildrechte beim Autor
  • Prophete-Geniesser-e97-Antrieb: Bildrechte beim Autor
  • Prophete-Geniesser-e97-Lenker: Bildrechte beim Autor
  • Prophete-Geniesser-e97-Seitenansicht: Bildrechte beim Autor

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1 Kommentar

  1. Hallo ihr lieben Unbekannte,

    vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Für einen E-Bike Einsteiger finde ich ihn sehr hilfreich, das „Neuland“ wird gut beschrieben und es ist für mich eine solide Informationsbasis, die sich auf einen Kaufentscheid auswirken wird.

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